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Unser Intendant stellt sich Ihren Fragen!

In der ersten Trimester-Newsletter-Ausgabe haben wir Mitarbeiter mit drei Fragen an den Intendanten begonnen. Lesen Sie hier seine Antworten:

Thema heute: Der Intendant als Schauspieler

Unser Intendant Sebastian Weingarten ist ein dynamischer und eloquenter Chef. Immer wieder blitzt sein Schauspieltalent durch, wenn er Anekdoten aus seiner Zeit als junger Kabarettist und Ensemble-Mitglied in den früheren Jahren des Renitenztheaters, damals noch unter Leitung von Gerhard Woyda, erzählt. Doch auch heute als Intendant lässt er es sich nicht nehmen, auf der Bühne in Rollen zu schlüpfen - sei es bei "Flittchen im Kittchen" mit Honey Pie, beim "Impresario von S" oder jetzt bei einem Theater-Schulprojekt im Rahmen der Städtepartnerschaft Stuttgart-Samara, wo er zwischen 24 russischen und deutschen Jugendlichen einen verschrobenen Alten spielte, der mit seiner Identität kämpfte.

 

Herr Weingarten, wie schaffen Sie dieses Kunststück, neben der Leitung des Kabarett-Theaters auch noch eine Rolle zu lernen?

Das habe ich in all den Jahren trainiert! Es ist eine Sache der Einteilung. Wichtig ist, sich diese Auszeiten zu nehmen und die alltäglichen Belastungen der Theaterleitung während der konzentrierten Probenarbeit im Büro einzuschließen.

 

Was reizt Sie an der Schauspielerei?

Als Kind war es schon das höchste Glück, mich zu verkleiden. In jemanden anderen hineinzuschlüpfen.

Und die Musik! Gitarre zu spielen, Lieder zu schreiben, Geschichten zu erfinden.

Und die Schauspielerei bot mir dann später diesen geschützten Raum, in dem ich mich ausprobieren und verwirklichen konnte. Auf der Bühne zu stehen, ist heute für mich ein wunderbarer Ausgleich zur Theaterleitung, die sich ja vorwiegend am PC und Telefon abspielt und von offiziellen Terminen geprägt ist.

 

Und konkret zum letzten Projekt: Was war das Besondere für Sie an der Rolle eines Mannes in der Identitäts-Krise?

Das Besondere war die Zusammenarbeit mit 24 russischen und deutschen Schülern aus Stuttgart und Samara. Und wenn man zwei Generationen im Alter auseinanderliegt, dann wird einem das "Älter sein" schonungslos gezeigt. Das ist die reale Situation.

Im Stück selbst geht es um Identität und das Demokratieverständnis einer künftigen Generation, die die Verantwortung für diese Welt verkörpert, und die Rolle des älteren Mannes, der seine Identität und sein bisheriges Leben und die Werte, für die er gekämpft und gelebt hat, in Frage stellt!

Diesen Spannungsbogen schauspielerisch zu gestalten, war etwas Besonderes und eine Herausforderung, sowohl für die Schüler als auch für mich.

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